St. Laurentius Binsfeld
Geschichte
788: Erste Erwähnung des Ortes in einer Schenkungsurkunde der Brüder Manto und Megingoz an das Kloster Fulda als „Binuzfeld“ mit den weiteren fünf Orten Büchold, Halsheim, Heßlar, Stetten und Thüngen.
Die erste Kirche lag auf halber Strecke zwischen Binsfeld und Halsheim. Ursprünglich zur Urpfarrei Stetten gehörend, um das Jahr 1100.
1325: Am 1. März 1325 wird von Bischof Wolfram Wolfskeel von Grumbach der erste Pfarrer für „Binsveld“ und „Holisheim“ eingesetzt. Aus dem Stiftungsbrief geht hervor, dass 1325 schon eine Kirche mit eigenem Vermögen vorhanden war. Neben dieser Kirche entstand 1609 auch die gemeinsame Schule für die Kinder aus Binsfeld und Halsheim.
1613: Beginn der Bauarbeiten an einer neuen Kirche, neben der alten baufälligen bzw. zu klein gewordenen Kirche. Bis zum Ausbruch des 30-jährigen Krieges wurden nur der Chor und der Turm im gotischen Stil errichtet. Der offene Chor wurde mit Brettern zugeschlagen. Nun hatte Binsfeld zwei Kirchen. Durch die Schrecken des 30-jährigen Krieg war an einen Weiterbau nicht zu denken, so dass das alte Kirchlein noch 40 Jahre für die Gottesdienste dienen musste. 1634 hatte Binsfeld noch 12 Einwohner.
1688: An der unvollendeten Kirche wird weitergebaut und diese vollendet.
1692: Die Kirche wird von Weihbischof Stephan Weinberger geweiht. Die Binsfelder waren aber nicht recht glücklich über ihre neue Kirche. Erstens war der Weg nach wie vor weit und über die Wern beschwerlich. Zweitens „ärgerten“ sie sich über die Halsheimer, die inzwischen eine eigene Kirche und Schule in Halsheim erbaut hatten.
1718: Das Besondere an der Kirche. Die Kirche an der heutigen Gemarkungsbezeichnung „An der Alten Kirche“ wird abgebrochen und im Januar 1718 der Grundstein für eine neue Kirche im Ort gelegt. 1719 ist der Rohbau der eins zu eins wieder aufgebauten Kirche durch die vielfältig geleisteten Hand- und Spanndienste fertig. Im Rippengewölbe des Chores sind zwei Schlusssteine, einer aus der Erbauung am alten Standort von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn und einer aus der Zeit der Kirchenumsetzung von Fürstbischof Gottfried von Guttenberg, dem Fürstbischof, zur Fertigstellung der Kirche 1692 am vorherigen Standort. Das Wappen des Fürstbischofs von Guttenberg ziert auch das Eingangsportal.
1722: Am 16. August 1722 wird die Kirche feierlich von Bischof Johann Bernhard Mayer geweiht.
1759: Der Platz „An der Alten Kirche“ wird mit einem Bildstock gekennzeichnet. Als 1966 die Bundesstraße 26 verbreitert wurde, musste dieser weichen und wurde nach einer Renovierung an der nahen Straße nach Heßlar wieder aufgestellt.
1904: Eine Sakristei wird südseitig an der Straßenseite angebaut. Bis dahin diente das Untergeschoss des Turmes als Sakristei.
1928: Die Kirche wurde zu klein. Deshalb hat man sich statt einen Anbaus des Langhauses für den Einbau einer zweiten Empore, den sogen. Schwalbennestern entschieden. Der Zugang zur Empore wurde in einem angebauten Treppenhaus nach außen gelegt. Die Kanzel befand sich ursprünglich auf der rechten Seite und wurde auf die linke Seite aufgestellt. Außerdem wurden die beiden Seitenaltäre verkauft und neue aus der Schifferstadt Wörth am Main erworben.
1958: Es wurde der Auftrag für drei neue Glocken gegeben. Somit war das Geläut wieder vollständig, da drei Glocken für den Zweiten Weltkrieg eingezogen wurden. Vierte Glocke, die kleinste, wurde 1647 gegossen und stammt aus Erlangen. Es ist nicht bekannt, wie und wann diese nach Binsfeld kam.
1963: Die Kirche wird außen neu verputzt und der Platz um die Kirche neu gestaltet.
1975: Fertigstellung einer umfassenden Sanierung.
2005: Abschluss der umfassenden Sanierung innen und außen mit Neugestaltung des Kirchenumgriff.
Glocken der Pfarrkirche St. Laurentius, Binsfeld
1958 wurden drei Glocken für die Pfarrkirche gekauft:
1. Eine große Glocke mit dem Ton fis. Sie trägt die Aufschrift: Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango übersetzt: ich rufe die Lebenden, ich beklage die Toten, ich breche die Macht der Blitze.
2. Eine Glocke mit dem Ton LL. Die Aufschrift lautet: Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Ave Maria voll der Gnade der Herr ist mit dir.
3. Eine Glocke mit dem Ton IL. Da lautet die Aufschrift: Hl. Laurentius und hl. Nikolaus beschütze uns in allen Gefahren des Lebens.
Alle drei Glocken tragen die Aufschrift: Glockengießerei Erding 1958
4. Die kleinste Glocke mit dem Ton h trägt neben dem Bild der Gottesmutter diese Inschrift: Da Pacem Domine in Diebus Nostris (Gib Frieden, Herr, in unseren Tagen) Me Fecit Leonhardt Löw in Nirmberg Anno 1647 (Leonhardt Löw hat mich im Jahre 1647 in Nürnberg gemacht)
Es ist nicht bekannt, wie diese Glocke nach Binsfeld kam.
Die Heiligenfiguren der Pfarrkirche St. Laurentius, Binsfeld
(Von hinten rechts nach vorne und auf der linken Seite zurück)
- Hl .Nikolaus (Buch, Anker 3 Goldklumpen)
- Heiligstes Herz Maria (Über der Empore)
- Pieta über dem Beichtstuhl
- Mutter Gottes mit Jesuskind
Seitenaltar rechts
- Hl. Nikolaus mit Anker (Schutzpatron der Fischer u. Seeleute (Gedenktag 06. Dez.)
- Mönch Franziskus (Gründer des Franziskaner Orden, Wundmale des Gekreuzigten)
- Hl. Augustinus (Bischof-Weihe im Jahre 396 ( Gedenktag 28.Aug,)
- Franz von Assisi ( Sonnengesang-( Gedenktag 04.0kt. )
- Hl. Sebastian (Attribut, Pfeile in der Brust Gedenktag 20. Jan)
Hochaltar
- Kirchenpatron Hl. Laurentius, erster Diakon (Märtyrer, Gitterrost )
- Altarbild - Maria im Strahlenkranz o. Mondsichelmadonna
- Gott Vater mit der Weltkugel
- Hl. Geist in Form von einer Taube
- Hl. Stephanus (Diakon, erste Märtyrer, wurde gesteinigt, Gedenktag 26. Dez.)
Seitenaltar links
- Mutter Anna selbdritt: Mutter Anna, Tochter Maria m. Jesuskind; Gedenktag 26. Juli)
- Heilige Familie - Altarbild: Maria, Verkündigung (Gedenktag 25.März)
- Hl. Josef von Nazareth (Gedenktag 19. März)
- Hl. Georg, der Drachentöter (Gedenktag 24. April)
Kanzel mit den 4 Evangelisten mit den Attributen
- Evangelist Johannes mit Adler
- Evangelist Lukas mit Stier
- Evangelist Markus mit Löwe
- Evangelist Matthäus mit Menschkopf